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Reisen durch das alte Assyrien, Armenien, Midian und Mesopotamien. Schilderung der kirchlichen und häuslichen Gebräuche und Sitten der Nestorianer, und Nachweis ihrer Identität mit den verloren geglaubten zehn Stämmen Israels.
Im November 1835 errichteten amerikanische Missionare in Urmiah im Nordwesten des Iran eine protestantische Mission. Sechs Jahre später veröffentlichte der dort arbeitende Arzt Asahel Grant (1807–1844) diese erste westliche Monographie über die assyrische Bevölkerung, die im Westen als »Nestorianer« bekannt waren. Erst wenige Jahre zuvor waren sie u.a. durch eine Veröffentlichung der beiden amerikanischen Missionare Smith und Dwight wieder entdeckt worden.
Auch wenn heute Grants Theorie, bei den Nestorianern handele es sich um die Nachfahren der verlorenen zehn Stämme Israels, überholt erscheint, machen seine detaillierte Beschreibung der assyrischen Stammesgemeinschaften, seine Besuche bei den Sippenoberhäuptern, Maliks (Königen bzw. Häuptlingen), Bischöfen und Patriarchen, seine Reisen nach und von Konstantinopel (einmal via Diyarbakir und Mardin) und zu den Yezidi-Gemeinschaften dieses Buch zu einer interessanten Lektüre.
Grant gibt einen einzigartigen Augenzeugenbericht über ein Land, in dem Christen viele Jahrhunderte lang völlig unbeeinflusst von der westlichen Zivilisation ihr galiläisches Aramäisch und ihre uralten Sitten und Gebräuche bewahren konnten.